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Schöne Grüße von den Rhinluch-Borussen

Wie Fußballfans der Dreetzer Jugendfeuerwehr unter die Arme greifen

Dreetz, den 12.10.2020

Oléeee, olé, olé, oléeee, wir sind BVB-Fans, oléeee! Das Runde muss ins Eckige! Das ist wohl der Standard-Spruch schlechthin. Eine Phrase, eine Plattitüde. „Es gibt obendrein ja noch allerhand andere blöde Sprüche, und dann ist halt immer ein kleiner Betrag in der Kasse fällig“, erklärt Fred Gerike vom BVB-Fußballfanclub „Rhinluch- Borussen“ aus Dreetz. Diese 16-köpfige Truppe führt eine solche Kasse namens Phrasenschwein und füllte sie in der zurückliegenden Saison mit ganzen 730 Euro. Und das nicht von ungefähr: Diesen Betrag spendeten die Fußballfans am Freitag den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Dreetz/Giesenhorst. „Das Geld soll eben auch im Ort bleiben, und was Familie Erpen hier mit den Kindern und Jugendlichen veranstaltet, das finden wir richtig gut“, erklärte Gerike anlässlich der Übergabe.

Spendenübergabe Rhinluchborussen Dreetz

„Dieser Tag heute tut uns wirklich gut“, freute sich die Jugendwartin Doreen Erpen. Schließlich war es zugleich der erste Ausbildungsabend nach einer siebenmonatigen Corona-Zwangspause, erklärte sie: „Eigentlich hätten wir in diesem Jahr unser zehnjähriges Bestehen der Jugendfeuerwehr feiern wollen, doch das mussten wir ja auch ausfallen lassen.“ Sobald es die Corona-Situation wieder zulässt, wollen die Mitglieder ihre Feier nachholen und auch einen Ausflug unternehmen. „Einfach mal einen schönen Tag verleben“, sagte Doreen Erpen.

Die Dreetz-Giesenhorster Jugendfeuerwehr zählt aktuell 29 Mitglieder. Sie sind in drei Gruppen eingeteilt, die sich alle 14 Tage für die Ausbildung treffen. Es sind die sechs- bis zehnjährigen Feuerwehrzwerge, die zehn- bis zwölfjährigen Feuerwehrkinder und „die Großen“, die 12- bis 16-Jährigen also. Und einige ihrer Eltern gehören eben den „Rhinluch Borussen“ an.

Offiziell gibt es diesen Freundeskreis seit dem 14. September 2017. Zuvor pflegten sie engen Kontakt aber auch schon gute zwei Jahre lang über eine Chatgruppe. „Uns dann als echten Fanclub aufzustellen, diese Idee kam beim gemeinsamen Fußballgucken“, erklärt Gruppengründer Fred Gerike. Von Beruf Handwerker, finden sie sich zum Feierabend in der Regel auch bei ihm vor dem Bildschirm ein, darunter drei Frauen. Und wann immer es klappt, wird natürlich ins Stadion gefahren. Ihr nächstes Ziel ist jetzt die Anerkennung als Fanclub auch vom Verein Borussia Dortmund höchst selbst.

Eine Saison lang hatten die Dreetzer bereits für ihre Jugendfeuerwehr gesammelt, es damals aber einfach „nicht an die große Glocke gehängt“. Dieses Mal indes solle der Jugendfeuerwehr ruhig etwas mehr Aufmerksamkeit zuteil werden. Denn sie hat es verdient, da sind sich die „Borussen“ einig.

© Text und Bild: Matthias Anke, Märkische Allgemeine Zeitung

Autor: Martin Petras - Administrator