Zum Hauptinhalt springen

Feuerwehr geht einen Schritt zurück zur Normalität

Amtswehrführer befördert Feuerwehrmänner und -frauen im Arboretum Lüttgen Dreetz – Auszeichnungen für langjährige Treue

Von Sandra Bels

Dreetz. „Wir haben nicht alles geschafft, aber immer zielorientiert zusammengearbeitet.“ Das ist das Resümee von Neustadts Amtsdirektor Dieter Fuchs über die Arbeit für die Feuerwehr in seinen vergangenen acht Dienstjahren. Die enden bald und deshalb wollte es sich Fuchs nicht nehmen lassen, sich bei den Feuerwehrmännern und -frauen aus dem Amtsbereich für ihr Engagement zu bedanken.

„Wir haben noch einiges zu tun“, sagte er. Wolle aber durchaus seinem Nachfolger auch noch ein bisschen Arbeit hinterlassen, fügte Fuchs an. Es sei zwar nicht die Jahresdienstversammlung, die er sich gewünscht hätte, aber „alles sollte man nicht verschieben“, sagt er. „Und schon gar nicht, weil auf die Feuerwehr in den zurückliegenden Monaten trotz Pandemie immer Verlass war.“ Jedoch seien in dieser Zeit Kameradschaftspflege, Mitgliederwerbung und die Ausbildung viel zu kurz gekommen. Auch bei den Gebäuden bestehe Nachholebedarf. Den Breddinern sagte Dieter Fuchs zum Beispiel, dass ihr neues Feuerwehrgerätehaus nicht vergessen wird.

Amtswehrführer Heino Arndt hatte die Zahlen für das Jahr 2020 und die erste Hälfte von 2021 zusammengefasst. Demnach hat die Neustädter Amtswehr 162 aktive Mitglieder in sechs Ortswehren. Dazu kommen 93 Mitglieder in den Jugendwehren und 94 in der Alters- und Ehrenabteilung. Der Altersdurchschnitt in der Amtswehr beträgt aktuell 38 Jahre. Die Wehr hat 54 einsatzbereite Atemschutzgeräteträger.

Im Jahr 2020 wurden die Wehren aus dem Amtsbereich Neustadt zu 65 Einsätzen gerufen. 36 Mal wurde technische Hilfe geleistet und 29 Einsätze führten die Feuerwehrleute zu Bränden. Die Bilanz für die ersten Monate des Jahres 2021: 31 Einsätze, davon 17 technische Hilfeleistungen und 14 Brände.

„Durch Corona wurde die Feuerwehrarbeit stark eingeschränkt oder gleich komplett lahmgelegt“, so Heino Arndt. Auf diese neue Situation sei niemand vorbereitet gewesen. „Dennoch haben wir alle Einsätze absolvieren können“, sagte Arndt. Er dankte allen, die dabei mitgeholfen haben.

Anschließend wurden Feuerwehrleute aus allen Einheiten befördert und für ihre langjährige Treue geehrt. Mit dabei war zum Beispiel Manfred Hans aus Giesenhorst. Er bekam die Medaille für 70 Jahre Zugehörigkeit. „Mit 17 Jahren bin ich damals in die Feuerwehr eingetreten“, sagte der Senior. „Und ich kenne ihn als immer treuen Gast bei den Jahresdienstversammlungen in Giesenhorst“, so Heino Arndt.

„Die Coronazeit ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen“, bestätigte auch Kreisbrandmeister Olaf Lehmann. „Keiner von uns war darauf vorbereitet“, fügte er an. Demzufolge haben alle lernen müssen, damit umzugehen. Lehmann ist stolz darauf, dass es gelungen ist, alle Wehren im Landkreis Ostprignitz-Ruppin einsatzbereit zu halten. Keine Einheit habe coronabedingt abgemeldet werden müssen. Lediglich eine von 84 Feuerwehreinheiten im Landkreis sei eine Woche in Quarantäne gewesen. Das zeuge von einer großen Verantwortungsbereitschaft. „Dennoch gab es Entscheidungen, die uns nicht leicht gefallen sind“, so Lehmann. Er meint unter anderem das Einstellen der Ausbildung und der Jugendarbeit, die langsam wieder anläuft. Für Lehmann war die Ehrungsveranstaltung in Dreetz ein kleiner Schritt zurück in die Normalität.



Quellenangabe: Kyritzer Tageblatt vom 07.06.2021, Seite 14

Autor: Martin Petras - Administrator